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Angebliche Ausraster: In die Falle gelockt - Gutachten entlasten Grönemeyer

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Die Sache schien eindeutig zu sein: Kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres ist Herbert Grönemeyer ausgerastet – und hat auf einen Fotografen brutal eingeprügelt. So schilderten den Fall jedenfalls die meisten Medien. Und so legen es die Video-Bilder nahe, die kurz darauf im Netz kursierten. Sie zeigen, wie der Popstar mit seiner Tasche auf einen Fotografen einprügelt. Einen Kameramann, der die Szene filmte, brüllte Grönemeyer an: "Fuck off. Ich bin privat hier, du Affe." Die zwei Reporter zeigten den Sänger wegen Körperverletzung an.
Das Medienecho war verheerend. Die "Bild"-Zeitung schrieb damals: "Herbert Grönemeyer (58) verlor jetzt jegliche Contenance. Ausraster am Flughafen Köln-Bonn!" "Focus Online" sekundierte: "Erschreckende Szenen am Köln-Bonner Flughafen: Schon von Weitem pöbelt Sänger Herbert Grönemeyer die Fotografen an, die auf ihn warten." Dass Grönemeyer gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" beteuerte, er sei in eine Falle gelockt worden, nahm dagegen kaum jemand ernst. Grönemeyer galt vielen fortan als aggressiver Promi, der die Früchte seines Ruhms gerne erntet, aber mit den Schattenseiten nicht leben will.

Der "Spiegel" zitiert aus entlastenden Gutachten

Doch inzwischen sieht es ganz so aus, als sei der Musiker tatsächlich das Opfer in dieser Angelegenheit - und nicht der Täter. Denn Herbert Grönemeyer setzte sich juristisch gegen die Vorwürfe zur Wehr und ließ mehrere Gutachten erstellen. Mithilfe einer Videoanalyse konnte der Verteidiger Daniel Krause vor Gericht nachweisen, dass sein Mandant den Fotografen mit großer Wahrscheinlichkeit am Kopf gar nicht berührt hat. Mehr noch: Der "Spiegel" zitiert in seiner neuen Ausgabe aus einem 30-seitigen rechtsmedizinischen Gutachten. Darin heißt es: "Insgesamt bestehen aus rechtsmedizinischer Sicht erheblich Zweifel an der vorgetragenen Entstehungsgeschichte der Verletzungen."
Diese Befunde entlasten den Popstar. Doch der Fall geht noch darüber hinaus: Die Fotografen behaupten, nur Grönemeyer fotografiert zu haben. Der wiederum ist sicher, sie hätten auch seine Freundin und seinen Sohn abgelichtet. Die sind zwar auf den im Gericht eingereichten Bildern nicht zu sehen. Doch anhand der Nummerierung der Digitalkamera wird deutlich, dass mindestens 27 Fotos nicht eingereicht worden sind. Es gibt auch Zweifel an dem Video, das wurde wohl manipuliert, um Grönemeyer in schlechtem Licht dastehen zu lassen.
Die Staatsanwaltschaft in Köln hat das Verfahren nun ausgeweitet und ermittelt gegen die beiden Reporter. Am Dienstag hat sie deren Wohnungen durchsuchen lassen, wie der "Spiegel" berichtet. Eine spektakuläre Wende in dem Fall.


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