Nach dem Diebstahl ihres Tournee-Kleinlasters vor 36 Jahren mit Gütern im Wert von heute umgerechnet 114.000 Euro, hat US-Rocklegende Patti Smith von einem Fan zahlreiche seit damals verschwundene Erinnerungsstücke zurückbekommen. Smith sei in Tränen ausgebrochen, als sie unter ihren alten Besitztümern ein Tuch ihres inzwischen verstorbenen Bruders fand, berichtete ein Augenzeuge in einem Internet-Musikforum.
Tüte voller Kleidung bringt Smith zum Weinen
Die 68-jährige Smith war in Chicago, um ihr neues Buch "M Train" zu bewerben, als ihr eine Frau aus dem Publikum plötzlich eine Tüte voller Kleidung überreichte, wie der Augenzeuge berichtete. Nach anfänglicher Verwirrung fing Smith an zu kramen und zog aus den Tiefen der Tüte schließlich das Tuch ihres 1994 verstorbenen Bruders Todd hervor. "Da war das Bandana, das ihr vielgeliebter Bruder getragen und dann ihr geschenkt hatte, und sie fängt an zu weinen. Nicht lange, und die Hälfte der Zuhörer weinte mit ihr", erzählte der Augenzeuge.
Patti Smiths Memoiren werden zur SerieZu den wiedergewonnen Schätzen gehörte demnach auch eine Bluse, die die Musikerin auf einem Cover des "Rolling Stone"-Magazin getragen hatte sowie ein T-Shirt mit dem Konterfei von Keith Richards, in dem sie häufig fotografiert worden war. Laut einem Artikel der "Chicago Tribune" aus dem Jahr 1979 wurde der Mietlaster seinerzeit mitsamt Inhalt, darunter Gitarren und Verstärker, nach einem Konzert vor einem Hotel gestohlen.
"Es war der Höhepunkt meines Lebens"
Die Frau, die Smith die Tüte mit den Erinnerungsstücken überreichte, Noreen Bender, sagte der "Chicago Tribune" jetzt, sie habe die Sachen vor Jahrzehnten vom Freund ihrer damaligen Mitbewohnerin bekommen, der bei einer Autovermietung arbeitete. Sie habe schon lange darüber nachgedacht, wie sie der Musikerin die Sachen zukommen lassen könne - schließlich habe sie sie nicht einfach bei einem Konzert auf die Bühne werfen können. Jetzt sei sie total überwältigt: "Das Gefühl, deine Heldin glücklich zu machen - was für ein Augenblick. Es war der Höhepunkt meines Lebens", sagte Bender der Zeitung.