Was sollte der perfekte Politiker mitbringen? Volles Haar? Einen tätowierten Bizeps und Schauspielerfahrung? Alles kein Problem für Kanadas neuen Premierminister Justin Trudeau. Der Links-Liberale löst nach fast zehn Jahren den Konservativen Stephen Harper ab und bringt frischen Wind nach Ottawa. Zumindest, was sein Auftreten angeht. Man könnte ihn fast als Selfie-Politiker bezeichnen, so häufig posiert er mit Jung und Alt für genau das auf den Straßen. Trudeau gibt sich als Premier für das Volk, zum Anfassen und Anhimmeln.
Der 43-Jährige gilt als charmanter Posterboy seiner Partei und hat ein Faible für unkonventionelle Auftritte. Oder kennen Sie einen anderen Politiker, der für eine Wohltätigkeitsveranstaltung die Hüllen fallen ließ? Eben. Hier der Video-Beweis:
Für den guten Zweck steigt Trudeau auch mal in den Boxring, er trägt ein Tattoo auf dem Oberarm und hat vor seiner Politik-Karriere unter anderem als Barkeeper, Mathelehrer und Schauspieler gearbeitet. So viel Coolness schlägt im Netz hohe Wellen, auf Twitter sorgt vor allem der Model-Look Trudeaus für Schnappatmung.
Dabei entstammt Trudeau einer Politikerfamilie, sein berühmter Vater Pierre stand jahrelang an Kanadas Spitze, von 1968 bis 1979 und von 1980 bis 1984. Vor knapp zehn Jahren widmete sich Trudeau dann ebenfalls der Politik, wurde 2013 zum Vorsitzenden seiner Partei gewählt. Danach zog er mit seiner Familie - er ist mit seiner Jugendliebe verheiratet und hat drei Kinder - von Montréal nach Ottawa.
Im Wahlkampf versprach Trudeau die Abkehr von Harpers Spar-Maßnahmen, er wolle in die Wirtschaft investieren, die Mittelklasse stärken, die Reichensteuer anheben. Als erste Amtshandlung hat er bereits kanadische Kampfjets aus Syrien und dem Irak abgezogen. Der Posterboy macht ernst - und hat dabei die Haare schön.