Frankreichs Leinwandikone Catherine Deneuve ließ hanseatische Zurückhaltung in Hamburg fast vergessen: Zur Eröffnung das 23. Filmfests vor wenigen Wochen haben sich die Festivalmacher von der Elbe die Grande Dame des Kinos geholt und sie mit einem wichtigen Preis geehrt.
Der Festivalchef Albert Wiederspiel geriet auf der Bühne ins Schwärmen: «Kein Stern am französischen, ja europäischen Filmhimmel strahlt so stark wie der Stern Catherine Deneuve. Sie strahlt nicht nur länderübergreifend, sondern auch generationenübergreifend.» Die Laudatio des Schauspielers David Bennent auf die Diva wurde zur Liebeserklärung samt Kniefall. Heute wird sie 72.
Deneuve kam zur Deutschlandpremiere von Jaco van Dormaels Werk «Das brandneue Testament», mit dem das zehntägige Festival eröffnet wurde. Die Tragikomödie zeigt Gott als cholerisches Scheusal, dessen Tochter den Computer des Vaters hackt und jedem Erdenbewohner das persönliche Sterbedatum schickt. Deneuve, die darin eine Nebenrolle übernommedn hatte, erhielt vor der Vorführung den Douglas-Sirk-Preis. Mit der undotierten Auszeichnung ehren die Hamburger Persönlichkeiten, die sich um Filmkultur und -branche verdient gemacht haben. Seit 1995 wird der Preis verliehen, Deneuve erhielt ihn nach Jodie Foster, Isabelle Huppert und Tilda Swinton als vierte Frau.
Auch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), zugleich Beauftragter der Bundesregierung für die deutsch-französische Zusammenarbeit, würdigte die «weltbekannte Künstlerin und Botschafterin der großen Filmnation Frankreich». In rund fünf Jahrzehnten wirkte Deneuve in mehr als 100 Filmen mit. «Sie verkörpern die Potenziale des Films und seine Schönheit», richtete Scholz sein Wort an sie. «Mit Vergnügen, Weisheit und Witz unterwandern Sie gesellschaftliche Erwartungen und zeigen, dass es auch anders geht», sagte er. «Catherine Deneuve zu erleben, ist ein Moment großer Verzauberung.»
Sie lässt sich auf kein Genre festlegen. Der Regisseur Roger Vadim entdeckte das Talent der damals 17-Jährigen und gab ihr in «Laster und Tugend» (1962) die Rolle der Justine, die ihren im Krieg gefangenen Verlobten befreien will und in einem deutschen Soldaten-Bordell endet.
Im Psychothriller «Ekel» (1965) von Roman Polanski spielt sie eine Schizophrene. Für Luis Buñuel wird sie in «Belle de Jour» (Schöne des Tages, 1967) zur Hausfrau, die sich prostituiert. Zu ihren größten Erfolgen zählt das Meisterwerk «Die letzte Metro» (1980) von François Truffaut. In der Komödie «Das Schmuckstück» (2011) von François Ozon wird sie vom braven Anhängsel eines untreuen Ehemanns zur erfolgreichen Unternehmerin.
Mit 20 Jahren wurde Deneuve alleinerziehende Mutter - Vater ihres Sohnes Christian ist Vadim. 1965 bis 1972 war sie mit dem Modefotografen David Bailey verheiratet. Später lebte sie mit dem Schauspieler Marcello Mastroianni zusammen, von dem sie 1972 die Tochter Chiara bekam. In einem Interview sagte sie einmal: «Ich bin nicht gegen die Ehe, aber sie hat mich nie interessiert.»
NAME | BERUF | ALTER | GEBURTSDATUM | GEBURTSORT | GEBURTSLAND |
LIPNICKI, Jonathan | amerikanischer Schauspieler | 25 | 22.10.1990 | Westlake Village | USA |
GWILDIS, Stefan | deutscher Soulsänger | 57 | 22.10.1958 | Hamburg | Deutschland |
GOLDBLUM, Jeff | amerikanischer Schauspieler | 63 | 22.10.1952 | Pittsburgh | USA |