Im Internet ist schon wieder Kirmes. Um sie zu besuchen, öffne man Facebook, rufe die Seite von Helena Fürst auf - und dann möge noch mal jemand sagen, Höllena sei nicht inspirierend. Die Dschungel-Kandidatin hat ein kleines, feines Gedicht auf ihrer Seite veröffentlicht. Und Gottfried Benn hätte es nicht pathologischer schreiben können. Frau Fürst ersann folgendes Poem:
"Oh Eisenherz, oh Eisenherz fühlst du deinen Seelenschmerz,
dein Karma wird dir das nicht vergessen,
andere zu dissen,
damit verdienst du dein Geld,
denkst du bist der Held,
Oh Eisenherz, oh Eisenherz fühlst du deinen Seelenschmerz
dein Karma wird dir das nicht vergessen,
am Ende wirst du es wissen,
und das Universum wird dich dissen,
Oh Eisenherz, oh Eisenherz fühlst du deinen Seelenschmerz,
dein Karma wird dir das nicht vergessen.
By Helena Fürst 06.02.2016"
Nun wollte die gute Helena natürlich nicht offiziell verraten, wer der eigentliche Adressat dieser tiefgründigen Botschaft ist. Wessen Karma da so in die Tiefe der Hölle hinabgleitet, wer gar vom Universum gedisst wird. In einem Kommentar unter ihrer Reimung schreibt sie: "Ich nehme es mit niemanden auf, es ist nur ein Reim." Und sowieso: "Kann die Aufregung gar nicht verstehen. Ein Hoch auf die Meinungsfreiheit!"
Aufregung? Da übertreibt die Gute ohnehin. Aber klar, Micky Beisenherz hat ihren Post bei sich auf seiner Facebook-Seite geteilt - mit den Worten: "Mein Schmerzzentrum hat sie getroffen". Und seit dieser scharfsinnigen Lyrik-Interpretation ist für den Leser natürlich doch ein wenige der Nervenkitzel weg. Beisenherz der Adressat? Das wollte die Fürstin eigentlich geschickt versteckt wissen.
Man könnte jetzt noch ein wenig über die Motive hinter dem Gedichtlein spekulieren. Aber gut, ob die Worte Dschungelcamp, Wiener Opernball und Twitter bei einer fachkundlichen Analyse überhaupt zulässig sind, das soll dann doch erstmal irgendein germanistisches Institut klären. Wir müssen zur nächsten Kirmes.