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Promi-Geburtstag vom 3. März 2016: Jutta Hoffmann

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Seit mehr als 50 Jahren steht die Schauspielerin Jutta Hoffmann vor der Kamera und auf der Bühne. Der populäre Ost-Star, der in zahlreichen Defa-Filmen mitspielte, ist schon lange eine gesamtdeutsche Darstellerin.

An diesem Donnerstag (3. März) feiert Hoffmann ihren 75. Geburtstag - doch Interviews will sie zu diesem Anlass nicht geben. Ihr zu Ehren zeigt das Potsdamer Filmmuseum aber am 6. März den Film «Karla», der zu DDR-Zeiten im Giftschrank verschwunden war.

Die heute in Potsdam lebende Hoffmann war die nach Liebe suchende, emanzipierte DDR-Frau in «Der Dritte» - prämiert 1972 in Venedig. Ihr einprägsames Spiel als Kommissarin Wanda Rosenbaum («Polizeiruf 110») nach der Wende ist unvergesslich. Aufs Beste behauptete sie sich auch als nicht auf den Mund gefallene Ost-Cousine in der deutsch-deutschen Satire «Motzki» von Wolfgang Menge.

«Ich finde nach all den Jahren, Schauspielerei ist spannend, Theater, Kino ist total spannend», schreibt sie selbst über ihre Arbeit («Jutta Hoffmann. Schauspielerin»). Und bekennt: «Ich bin gern Schauspielerin.»

Ende November vergangenen Jahres ist das Familiendrama «Ein Teil von uns» beim Bayerischen Rundfunk unter der Regie von Nicole Weegmann («Mobbing») abgedreht worden. Darin spielt sie eine auf der Straße lebende Frau. Plötzlich taucht diese nach Jahren wieder bei der Tochter auf - die sich mit der neuen Situation anfreunden muss. Voraussichtlich im Herbst soll der Film im Ersten gesendet werden.

Hoffmann, geboren bei Halle, wollte immer Schauspielerin werden, wie sie selbst sagte. Sie war Mitglied einer Laienspielgruppe und studierte an der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg. Danach ging sie an das Maxim Gorki Theater in Berlin und blieb dem Haus mit einer Unterbrechung bis 1973 erhalten.

Erste Arbeiten gab es beim Film und dann die erste Hauptrolle 1965/66 in «Karla» (Regie: Hermann Zschoche). Darin spielt sie eine junge DDR-Lehrerin, die ihren Schülern dann doch ihre ehrliche Meinung sagt. Der Film wurde nach dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED wie andere verboten. Erst nach Wende kamen sie aus den Giftschränken wieder ans Licht.

Die zart und zerbrechlich wirkende Hoffmann gab im DDR-Fernsehen dem Lämmchen in der Fallada-Verfilmung «Kleiner Mann was nun» ihr Gesicht. An der Seite von Lilli Palmer wirkte sie in «Lotte in Weimar» mit.

1976 protestierte sie gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann. Im Kino und Fernsehen der DDR war sie dann nur noch selten zu sehen. Der Fernsehfilm «Geschlossene Gesellschaft» (1978) mit seiner Kritik an den Verhältnissen im sozialistischen Zusammenleben verschwand im Spätprogramm.

Hoffmann ging 1982 in den Westen, hatte Theaterengagements und wirkt in TV- und Filmproduktionen mit. Auch trifft sie ihr Publikum bei Lesungen, unter anderem mit «Moskauer Tagebücher» von Christa Wolf. Seit 2011 hat Hoffmann einen Stern auf dem Boulevard der Stars am Potsdamer Platz.

«Die Schauspielerin Jutta Hoffmann ist nicht unterdrückbar», schreibt der Regisseur Egon Günther über seinen Star («Der Dritte»). Und er schwärmt: «Sie steht da und kann nicht anders.»


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