13 Jahre Ehe, drei Kinder, Musikerin liebt Musiker, "Bush" liebt "No Doubt". Eine leuchtende Beziehung, in Platin und Rot und kunterbunt und immer nur bestens gekleidet, exzentrisch oder schlicht, egal. Die Hintergrundmusik ihres Lebens liefern sie gleich mit. 90er-Jahre-Powermusik. Denkt man. Mit Promibeziehungen ist es schließlich ein bisschen wie mit Lieblingsbüchern: Als rationaler Mensch weiß man, dass sie nicht wahr sind, die Geschichten, die man um ihre Charaktere herum spinnt. Dass diese Utopien nur aus Papier gebaut sind, fragil und allzu leicht zu zerstören, in Büchern wie in Promigazetten, da gibt es ausnahmsweise keinen Unterschied. Und trotzdem verliert man sich in kleinen Momentträumereien, reiht naive Gedanken aneinander, und spinnt diese Geschichten weiter, stellt sich vor, wie wunderbar die Stefani-Rossdales am Familientisch sitzen, in den Urlaub fahren, und aufregende Ausflüge unternehmen. So weit entfernt vom eigenen Alltag bieten sie schließlich die perfekte Projektionsfläche.
04-Gwen Stefani und Gavin Rossdale lassen sich scheiden-4397902073001
Diese kleinen Alltagsfluchten, das Puppenspiel der Gedanken, zerstört sich in dem Moment, in dem die harte News den Boden trifft. Gwen Stefani und Gavin Rossdale haben die Scheidung eingereicht. Der jüngste Sohn ist erst 17 Monate alt. Unüberbrückbare Differenzen. Um die Kinder kümmert man sich natürlich auch in Zukunft gemeinsam. Ja, wie bei den Garner-Afflecks, denkt man. Eine leise Trennung, klassisch nachrichtlich verpackt. Zumindest das. Nicht wie die anderen, die sich "ghosten" oder entkuppeln. Und Gesprächs- und Gedankenstoff der anderen Art bieten.
Kann man in Hollywood keine glücklichen Beziehungen führen? Stets getrieben, vom eigenen Erfolg oder Misserfolg , von Fans und Paparazzi, und noch so vielen anderen. Gibt zumindest genug Belege. Wenn selbst die vermeintlich "Normalen" es nicht hinbekommen, die Garner-Afflecks dieser Promiwelt. Ein trauriges Geschäft dort.
Gäbe es nicht immer wieder kleine Lichtschweife, nur für die eigene Märchenwelt. Denn genauso, wie ständig irgendwo irgendwelche mehr oder weniger namhaften Menschen auseinander gehen, finden sich auch wieder neue Paarungen. So ist das mit der Liebe. Kürzlich las man, Michelle Williams, die Witwe von Heath Ledger, datet jetzt den Literaten Jonathan Safran Foer. Eine belesene Schauspielerin und ein Schriftsteller. Herrliche Vorstellung. Diese Bücherwand im lichtdurchfluteten Loft...