Die wohl am häufigsten gestellte Frage zuerst: Ist Cynthia Nixon privat auch wie Miranda? Die Rolle der zynisch-zähen Anwältin in der Erfolgsserie «Sex and the City» hatte Nixon Ende der 90er Jahre zum Weltstar katapultiert.
«Ich wäre absolut eine Miranda», antwortete die Schauspielerin darauf vor kurzem dem britischen «Guardian». «Ich bin überhaupt nicht wie die anderen.»
Die anderen, das sind ihre drei Schauspielkolleginnen Sarah Jessica Parker, Kim Cattrall und Kristin Davis, die in der Serie ihre besten Freundinnen Carrie, Samantha und Charlotte spielen, mit High Heels, Cocktails und romantischen Männerfantasien. Miranda sticht mit ihrem deutlich geringeren Glamour-Faktor und ihrer demonstrativen Unabhängigkeit von Männern heraus. «Niemand hatte mich vor der Serie je als sexy wahrgenommen», erzählte Nixon der «New York Times». «Aber es gab dann dieses unglaubliche Zusammenkommen von Ereignissen, so dass ich, die nie wirklich Sport gemacht und nie wirklich Stöckelschuhe getragen hatte, plötzlich in dieser Serie über Sex und Körperpflege war.»
Miranda macht Nixon zum Weltstar - aber diese wird sie auch nicht mehr so richtig los. Seit dem Ende der Serie 2004 und zwei anschließenden Kinofilmen dazu hat Nixon, die heute 50 Jahre alt wird, sich hauptsächlich ans Theater zurückgezogen. Herausragende Rollen in Kino oder Fernsehen gab es bislang seitdem nicht mehr.
Dabei war Nixon schon lange vor «Sex and the City» in der Branche erfolgreich. Bereits als Teenager stand die 1966 in New York geborene Schauspielerin vor der Kamera. Bei ihrem ersten Kinofilm «Kleine Biester» war sie gerade einmal 14 Jahre alt. Niemals hätte sie da gedacht, dass sie als Kinderstar eines Tages mit knapp 30 Jahren noch einmal so großen Erfolg haben könnte. «Man wusste, dass einem das Verfallsdatum auf die Stirn gestempelt war und dass jeder es sehen konnte», sagte Nixon einmal. Doch alles sollte anders kommen.
Auch privat erlebte die Schauspielerin, die an der New Yorker Upper West Side lebt, Höhen und Tiefen. Nach einer mehr als 15 Jahre dauernden Beziehung mit ihrem Studienkollegen Danny Mozes und zwei Kindern trennte sich das Paar 2003. Ein Jahr später kam Nixon mit Christine Marinoni zusammen, inzwischen sind die beiden verheiratet und haben einen Sohn.
Die Beziehung sorgte für aufgeregte Schlagzeilen, aber Nixon reagierte darauf stets pragmatisch, ganz wie Miranda. «Ich habe nie gefühlt, dass es da einen unterbewussten Teil von mir gab, der aufgewacht ist oder sich geoutet hat, es gab keinen Konflikt, es gab keine Versuche, etwas zu unterdrücken. Ich habe diese Frau kennengelernt, ich habe mich in sie verliebt - und ich bin nunmal eine bekannte Person.»