Viele kennen ihn nur aus New York: Der Hudson River mündet im Big Apple in den Atlantik und entspringt rund 490 Kilometer weiter nördlich in den Adirondack Mountains. Wegen seiner Schönheit wird er auch der "Rhein Amerikas" genannt. Doch in den Bergen ist er kein gemächliches Flüsschen, sondern ein reißender Strom. Einer mit gefährlichen Wasserläufen und tückischen Strömungen, die schnell zur Gefahr werden können.
Tali Lennox-Fruchtmann, die Tochter von US-Sängerin Annie Lennox, und ihr Freund Ian Jones waren am Samstagmorgen mit einem Kajak auf dem Hudson River unterwegs. In der Nähe der 300-Seelen-Gemeinde Staatsburg, zirka 150 Kilometer von New York City entfernt, wurde ihnen der Fluss zum Verhängnis. Ihr Boot kenterte. Beiden gelang es nicht, sich am Kajak festzuhalten, sie wurden vom Fluss weggetrieben.
Die 22-jährige Lennox-Fruchtmann konnte von einem anderen Boot, das sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nähe befand, gerettet werden. Doch von ihrem 32-jährigen Lebensgefährten fehlt jede Spur. Obwohl sofort ein Notruf bei der Polizei einging, blieben die eingeleiteten Suchmaßnahmen ohne Erfolg. Auch eingesetzte Rettungstaucher suchten vergeblich.
Die Unglücksstelle auf dem Hudson River
Wie es zu dem Unglück kommen konnte ist bisher unklar. Nach Angaben der Polizei trugen weder Lennox-Fruchtmann noch Jones Schwimmwesten. "Es könnte Alkohol im Spiel gewesen sein", sagte Sheriff John Watterson der Lokalzeitung "Poughkeepsie Journal". Ob das Paar allerdings wirklich am Samstagmorgen schon getrunken hatte, wird eine Befragung klären müssen.
Suche dauert an
Lennox-Fruchtmann blieb bei dem Unfall unverletzt, steht aber unter Schock. Sie ist eine von zwei Töchtern der früheren Eurythmics-Sängerin ("There Must Be An Angel") Annie Lennox. Vater ist der zweite Ehemann der Musikerin, der israelische Produzent Uri Fruchtmann. Die 22-Jährige arbeitet erfolgreich als Model und lief auch im Januar auf der diesjährigen Fashion Week in Berlin über den Laufsteg. Inzwischen hat sie sich auch als Malerin einen Namen gemacht, stellt ihre Porträts in New York aus.
Obwohl kaum noch Hoffnung besteht, Jones lebend zu finden, sollen die Suchaktionen am Montag fortgesetzte werden. Die Polizei bat auch die Bevölkerung um Mithilfe. Sollte ihnen eine Mann auffallen, der wie Jones aussehen könnte, sollen sie die Polizei verständigen.