Til Schweiger muss beim geplanten Bau einer Flüchtlingsunterkunft in Osterode am Harz möglicherweise auf einen Partner verzichten. Der Mann, der die als Flüchtlingsheim gedachte Kaserne 2014 gekauft habe, wolle sich davon wieder trennen, sagte Schweiger der «Frankfurter Rundschau».
«Er ist einfach fertig - nach all den Medienberichten werden seine Kinder in der Schule gefragt, ob ihr Vater ein Gangster ist!» Auch im Magazin «Der Spiegel» äußerte sich Schweiger so. Das Land Niedersachsen müsse sich nun mit ihm einigen. Derzeit würden mehrere Modelle durchgesprochen, sagte Schweiger.
Der Filmemacher und Schauspieler kritisierte, seine Partner würden «öffentlich diskreditiert, um mich zu treffen». Das Projekt sei aber «keineswegs ad acta gelegt». Laut «Spiegel Online» hat nun der Privatinvestor Carsten Jungclaus bestätigt, die Kaserne kaufen zu wollen.
Das Land Niedersachsen verhandelt bei der Liegenschaft in Osterode über einen Mietvertrag, weil es die Kaserne als Erstaufnahmeeinrichtung für gut geeignet hält. Schweiger hatte Anfang August in der «Bild am Sonntag» angekündigt, zusammen mit dem Eigentümer der Kaserne ein «Vorzeige-Flüchtlingsheim» bauen zu wollen, mit Freizeitangeboten für Kinder, einer Sportanlage, Werkstätten und einer Näherei.
Schweiger hatte zur Unterstützung für Flüchtlinge in der vergangenen Woche die Stiftung «Til Schweiger Foundation» gegründet. Zum Stiftungsrat gehören Bundestrainer Joachim Löw, Springer-Chef Matthias Döpfner, Ex-Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, NDR-Programmleiter Thomas Schreiber, Schauspieler Jan Josef Liefers, Rapper Thomas D. und SPD-Chef Sigmar Gabriel.
Da sich die Unterstützung für ein mögliches Flüchtlingsheim in Osterode noch hinziehen, will der Schauspieler nun die Erstaufnahmeeinrichtung in Osnabrück unterstützen. In der ARD hatte Schweiger gesagt, dass er sich vorstellen könne, dort unter anderem mit einer Fahrradwerkstatt oder Lehrern, die Sprachunterricht geben, zu helfen.