William Friedkin war gerade 36 Jahre alt und außerhalb Hollywoods kaum bekannt, als er auf der Oscar-Bühne triumphierte. Für den packenden Drogen-Thriller «The French Connection - Brennpunkt Brooklyn», an dem noch heute Krimis gemessen werden, nahm er 1972 den Regie-Oscar entgegen.
Friedkin, der an diesem Samstag (29. August) 80 Jahre alt wird, schickte damals Gene Hackman in der Rolle eines brutalen Rauschgiftfahnders auf eine spektakuläre Verfolgungsjagd.
Zwei Jahre später versetzte er mit dem Okkultschocker «Der Exorzist» die Kinogänger in Panik. Darin machen sich Teufelsaustreiber über ein junges Mädchen, gespielt von Linda Blair, her. Filmkritiker drückten dem Exorzisten das Prädikat «gruseligster Film aller Zeiten» auf, das Horrorwerk heimste zehn Oscarnominierungen ein.
In den 1970er Jahren schrieb Friedkin Filmgeschichte, heute trauert er dieser Epoche hinterher. «Wir mussten uns damals nicht an eine bestimmte Formel halten», sagte der Regisseur kürzlich dem Filmportal «Deadline.com». Heute würden die Studios dasselbe Schema mit mehr und mehr Spezialeffekten immer wieder neu auflegen. «Ich kann mich nicht an einen einzigen Superhelden-Film in den 70er Jahren erinnern», sagt Friedkin. Er und Kollegen wie Francis Ford Coppola hätten sich damals über Kunst, nicht über den Profit an den Kinokassen unterhalten.
Tatsächlich wurde Friedkins rasanter Karrierestart schnell von einem Blockbuster-Film gebremst. Sein Abenteuer-Thriller «Atemlos vor Angst», den er unter härtesten Bedingungen im südamerikanischen Dschungel drehte und der zu seinen besten Werken zählt, floppte 1977 an den Kinokassen. Kurz zuvor war das Science-Fiction-Spektakel «Star Wars» in den USA angelaufen, dagegen hatte Friedkin keine Chance.
Er drehte weitere Thriller: «Cruising» (1980) um eine Mordserie im New Yorker Schwulen-Milieu, den Erotik-Thriller «Jade» (1995), den Mordkrimi «Die Stunde des Jägers» (2002). Keiner konnte an den frühen Erfolg anknüpfen. Doch Friedkin profilierte sich beim Fernsehen. Mit Jack Lemmon und Armin Müller-Stahl drehte er das TV-Gerichts-Drama «Die Zwölf Geschworenen» (1997), das sechs Emmy-Nominierungen holte.
Auch heute, mit 80, sieht er dort seine Zukunft. «Alle guten Sachen passieren heute beim Fernsehen», erklärt Friedkin im «Deadline»-Interview. Vor allem längere Fernsehserien mit komplexen Charakteren würden ihn heute als Regisseur und als Zuschauer mehr interessieren als Kinofilme.
Vom Ruhestand will er noch nichts wissen. Friedkin arbeitet nach eigenen Angaben an mehreren Projekten, darunter eine Fernsehadaption seines Spielfilms «Leben und Sterben in L.A.» aus dem Jahr 1985. Willem Dafoe spielte damals einen skrupellosen Geldfälscher, der von einem FBI-Agenten gejagt wird. Genau der Stoff, mit dem sich der Thriller-Spezialist bestens auskennt.
NAME | BERUF | ALTER | GEBURTSDATUM | GEBURTSORT | GEBURTSLAND |
MICHELE, Lea | amerikanische Sängerin und Schauspielerin | 29 | 29.08.1986 | New York | USA |
BERBEN, Oliver | deutscher Filmproduzent | 44 | 29.08.1971 | München | Deutschland |
DE MORNAY, Rebecca | amerikanische Schauspielerin | 54 | 29.08.1961 | Santa Rosa | USA |